Mit vier kam ich in die Musikschule und machte zunächst auf Blockflöte und später auf Klarinette meine ersten „Drogenerfahrungen“. Als Fünfjähriger sah ich im Urlaub ein Schlagzeug und war so fasziniert von diesem Spielzeug, dass ich von da an auf alles drauf schlug, was mir in die Quere kam. Meine Eltern bemerkten dies und aus Schutz vor dem Hausrat schenkten sie mir ein Kinderschlagzeug.

Darauf  trommelte ich dann zu allen Singles, die unsere Musiktruhe hergab (Heino, Ernst Mosch, etc.). Zwei Zahnbürsten leisteten als Besenersatz übrigends gute Dienste. Mit acht gab es dann endlich eine richtige „Kiste“ und Bernd Steffen wurde mein heiß geliebter Lehrer und Mentor (Danke „Onkel“ Bernd).

Die arme Klarinette fristete von da an ein recht einsames Dasein (Bitte verzeih mir). Mit neun gab es dann eine Fernsehwerbung  „Glenn Miller, seine zwanzig größten Erfolge von Aarcaarde“ ( es lief „In the mood“) …wow, viel geiler als die „Bay City Rollers“ in die meine ältere Schwester verknallt war. Meinem Vater erzählte ich darauf hin, dass ich Jazz-Schlagzeuger werden wollte (er meinte, das sei Swing und kein Jazz, warum haben Väter eigentlich immer recht?).

An einem schönen Sonntag saß ich mit meiner Mutter vorm Fernsehen und schaute mir das meist gähnend langweilige Sonntagskonzert an. Doch plötzlich sagte die Moderatorin: „Sie hören nun den Schlagzeuger Buddy Rich, mit dem Boston-Pops Orchester und einem Medley aus der West Side Story“. Was dann kam muss ich wohl nicht weiter beschreiben. Schrag dag gadagdag gadagaga tsching daraga budeldidaga DASCH Bumm Bumm. (Auaaaaa)

Von diesem Tag an musste mir „Onkel“ Berni sämtliche Big-Band Scheiben auf Tapes kopieren und ich trommelte nun nicht mehr zu Heino und Ernst Mosch, sondern zu Count Basie, der Buddy Rich Big Band, Duke Ellington, Sinatra, Maynard Ferguson etc. Ich dachte damals „der Schnellste gewinnt“ und übte meistens Schlagzeug-Soli. „Dem Himmel sei Dank“ hatte ich mit sechzehn meine erste Rock-Band  und kaufte mir ein Metronom, ansonsten würde ich heute wahrscheinlich im Zirkus einen ganzen Haufen
Geld verdienen.

Meine größten musikalischen Einflüsse sind somit in jungen Jahren: Glenn Miller, Louis Armstrong, Harry James, Maynard Ferguson, Count Basie, Dizzy Gillespie, Blood Sweat & Tears, Earth Wind & Fire, Manhattan Transfer, Oskar Peterson, Frank Sinatra, Sammy Davis Jr., Ray Charles, James Brown und natürlich das Idol meiner Jugend „The world`s greatest Drummer“, Mr. Buddy Rich.

In den achtziger Jahren folgten im Rockbereich: Queen, The Police, Udo Lindenberg, Led Zepelin, AC/DC, Red Hot Chilly Peppers, so wie die Bluesmusiker BB King, Stevie Ray Vaughn, Albert King und Albert Collins. Im Jazz- Fusion Bereich: Miles Davis, Jaco Pastorius, Weather Report, Herbie Hancock, Chick Corea, John Scofield, Michael Brecker, Frank Zappa, Thad Jones Mel Lewis Big Band, Bob Mintzer Big Band, Peter Herbolzheimer R.C.&B. Ahmad Jahmal und das Clayton Hamilton Jazz Orchester. Im Latin Berreich: Santana, Michel Camillo, Djavan, Gal Costa, Tito Puente, Airto Moreira, Giovani Hidalgo und Flora Purim.

Es gibt so viele hervorragende Schlagzeuger die ich alle sehr bewundere, so das ich hier nur die wichtigsten aufzählen möchte:

Buddy Rich,
Steve Gadd,
Tony Williams,
Jeff  Porcaro,
John Bonham,
Jeff  Hamilton,
Vinnie Colaiuta,
John Robinson,
und Mel Lewis.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich heute auch ein großer Fan von guter Singer/Songwriter Musik bin und einfach gute Melodien liebe, z.B. von Cole Porter, Gershwin, Jobim, den Beatles, Bob Dylan, Steely Dan, den Bee Gees, Abba, oder auch den Bläck Föös. Es müssen nicht immer 32tel sein und es darf auch mal gar nicht getrommelt werden. Wie Steve Gadd im Studio schon so schön sagte: „ I don`t hear Drums in this Music“.